Wie wahrscheinlich ist ein Sechser?
Das eigene Haus, ein Sportwagen, die Weltreise und natürlich nie im Leben wieder arbeiten zu müssen – die Deutschen haben genügend Ideen, was sie mit einem Lottogewinn machen würden. Dumm nur, dass es für die wenigsten mit der Million auch wirklich klappt. Wir erklären, wie hoch die Chance auf sechs Richtige eigentlich ist.
Es ist noch immer das beliebteste Glücksspiel in Deutschland: Lotto „6 aus 49“. Millionen Menschen geben jede Woche ihren Tipp ab, es gibt sogar ganze Spielgemeinschaften, die darauf hoffen, mit ihrem jeweils eigenen System die Million oder gar Millionen (der bisherige Rekordjackpot wurde 2007 ausgespielt, mehr als 45 Millionen Euro waren damals zu gewinnen, drei Lottospieler teilten ihn sich am Ende) einzukassieren. Passionierte Tipper haben in der Regel ihre eigene Spielstrategie. Mancher ist abergläubisch und tippt nur an bestimmten Tagen, ein anderer bevorzugt ein spezielles Muster, nach dem er seine Kreuzchen setzt, und wiederum ein Dritter tippt jede Woche auf die gleichen Zahlen – irgendwann müssen diese der Statistik nach ja mal gezogen werden. Doch stimmt das wirklich?
Fakt ist: Wer im Mathematikunterricht aufgepasst hat, hat einen kleinen Wissensvorsprung. Zwar kann er sich nicht ausrechnen, welche Zahlen bei der nächsten Ziehung gezogen werden. Aber zumindest hat er eine Ahnung davon, wie wahrscheinlich es ist, dass er einen Dreier, Vierer, Fünfer, Sechser hat – oder dass ihm sogar das ganz große Losglück des Sechsers mit Superzahl und damit der Millionengewinn winkt.
Für all jene Spieler, die es mit Zahlen nicht so haben, geben wir hier mal einen Überblick, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, einen Gewinn zu erzielen. Die ist laut Veranstalter, dem Deutschen Lotto- und Totoblock, gar nicht mal so gering – wenn man sich mit einem Dreier zufrieden gibt. Die Chance liegt dann nämlich bei 1 zu 76. Heißt theoretisch: Wer 77 Tipps abgibt, hat rein statistisch zumindest einen richtigen Tipp dabei und gewinnt rund 10 Euro (was bei der Höhe des Einsatzes von 77 Euro aber kaum befriedigen dürfte). Die Wahrscheinlichkeit, einen Vierer zu bekommen, beträgt 1 zu 1147, für einen Fünfer 1 zu 60.223.
Und der Sechser? Da muss man als Spieler dann schon über gehörig geistige Kreativität verfügen, um sich das noch vorstellen zu können. Sechs Richtige hat man statistisch gesehen nur aller rund 15,5 Millionen Tipps – und für sechs Richtige samt Superzahl, die ja erst den wirklichen Riesengewinn versprechen, liegt die Gewinnchance sogar nur bei 1 zu rund 140 Millionen. Da erscheint es fast schon wahrscheinlicher, dass einem jemand auf der Straße einen Geldkoffer in die Hand drückt und sagt, man dürfe die Million darin behalten.
Bleibt die Frage, wie man seine Chance auf einen Gewinn erhöhen kann. Natürlich vor allem, indem man mehrere Tipps abgibt. Doch eine Garantie ist das auch nicht – denn was nützen 140 Millionen Tippscheine, mithilfe derer man alle Zahlenkombinationen abdeckt und somit in jedem Fall den Jackpot knackt, wenn am Ende vom Einsatz von eben rund 140 Millionen Euro selbst im allergünstigsten Fall nicht mal ein Drittel zurückfließt (siehe der bisherige Rekordjackpot)? Und wenn man Pech hat, muss man sich den Gewinn auch noch teilen – wie etwa 1988, als gleich 222 Lottospieler sechs Richtige hatten (damals noch ohne Superzahl) und sich jeder über vergleichsweise mickrige rund 85.000 D-Mark (etwas mehr als 40.000 Euro) freuen konnten.
Eine weitere Möglichkeit, seine Chancen auf den Gewinn zu erhöhen, sind Systemspiele. Die Gewinnwahrscheinlichkeit erhöht sich, weil man mehrere Kästchen spielt, was allerdings auch teurer kommt. Auch wenn man regelmäßig Lotto spielt, steigen die Gewinnchancen. Wer zum Beispiel ein Jahr lang einen vollständig ausgefüllten Spielschein spielt, erhöht seine Chance auf den Jackpot immerhin auf etwa 1 zu 225.000.